Gucken die Augen nicht immer zielgerichtet in die gleiche Richtung, spricht man vom Schielen.
Viele Menschen schielen bewusst, wenn sie zum Beispiel Grimassen schneiden. Leidet man jedoch unter Strabismus kann man seine Augen nicht so kontrollieren, dass man die Blickrichtung gezielt steuern kann. Die Augen schauen zeitweise oder auch dauerhaft in verschiedene Richtungen. Hierbei kann nur ein Auge betroffen sein, es gibt jedoch auch Fälle, bei denen beide Augen abwechselnd schielen.
Tritt das Schielen bei Kindern auf, ist es häufig mit einer Sehschwäche verbunden. Bei früher Behandlung kann versucht werden, den Sehfehler mit einer Brille auszugleichen. So kann manchmal erreicht werden, dass eine Verringerung des Schielwinkels oder sogar gar kein Schielen mehr vorhanden ist. Neben der Brille wird häufig ein Pflaster zum Verkleben eines Auges verwendet. Das besser sehende Auge wird stundenweise verklebt und so das schielende Auge gezielt trainiert. Die Verbindung zum Gehirn wird so verbessert und die Sehrinde ausgebaut. Die Sehrinde kann ein einem Kind bis etwa 10/12 Jahre beeinflusst werden.
Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand schielt
Bei Kindern kommt meistens das Begleitschielen vor. Dieses ist mit einer Sehschwäche verbunden. Ist der Schielwinkel trotz einer Brille noch immer sichtbar, empfiehlt sich die Durchführung einer Schieloperation.
Eine weitere Form des Schielens ist das Lähmungsschielen, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen betrifft. Ursachen können zum Beispiel sein:
- ein Tumor, der die Nervenbahnen blockiert
- eine Entzündung der Nervenbahnen
- Blutungen im Kopf, zum Beispiel nach einem Unfall
Ein typisches Anzeichen bei Erwachsenen ist das Auftreten von Doppelbildern. Ist die Ursache ermittelt worden und trotz Behandlung tritt keine Verbesserung auf, kann eine Operation am Augenmuskel vorgenommen werden. Dabei wird das Auge wieder möglichst nach vorne ausgerichtet und kann sich anschließend wieder annähernd normal bewegen.
Schauen Sie mal genauer hin
Als Eltern sollte man seinem Kind öfter einmal genauer „in die Augen sehen“. Kinder beschweren sich oft nicht, wenn sie zum Beispiel Doppelbilder oder unscharf sehen, da sie es häufig nicht anders gewohnt sind. Kleinere Sehfehler beeinträchtigen sie nicht in ihrem täglichen Leben. Leider ist ein kleiner Schielwinkel aber auch für den Laien nicht immer zu erkennen. Häufig fällt erst bei der Einschulungsuntersuchung auf, wenn ein Sehfehler bei einem Kind vorliegt. Im Idealfall sollten Eltern frühzeitig mit ihrem Kind den Augenarzt aufsuchen. Wenn eine Sehschwäche frühzeitig diagnostiziert wird, kann man verhindern, dass Schielen oder eine lebenslange Fehlsichtigkeit überhaupt entsteht.