Erkrankungen der Tränenorgane können sowohl zu einer verminderten als auch vermehrten Tränensekretion führen. Des Weiteren können Veränderungen in der Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit auftreten.
Als Ursache bei Erkrankungen der Tränenorgane kann eine Funktionsstörung der Tränendrüse (Glandula lacrimalis) oder der Tränenwege vorliegen. Innerhalb der Tränenwege können sowohl die Ausführungsgänge der Tränendrüse als auch die ableitenden Tränenkanälchen betroffen sein.
Mögliche Erkrankungen der Tränenorgane:
Bindehautentzündung
Liegt eine verminderte Tränensekretion vor, kommt es im weiteren Erkrankungsverlauf häufig zu Bindehaut- (Konjunktivitis) oder Hornhautentzündung (Keratitis sicca).
Bei der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) handelt es sich um einen entzündlichen Prozess der Konjunktiva. Abhängig von der Krankheitsursache kann nochmals zwischen einer Bindehautentzündung mechanischer, bakterieller, viraler, allergischer Genese sowie einem Pilzbefall unterschieden werden.
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der möglichen Symptome einer Konjunktivitis:
- Schmerzen
- Juckreiz
- Brennen
- Fremdkörpergefühl
- Rötung der Bindehaut (Hyperämie)
- ödematöse Bindehautschwellung (Chemosis)
- Verengung der Lidspalte (Pseudoptosis)
- vermehrter Tränenfluss (Epiphora)
- Lichtempfindlichkeit/Lichtscheu (Photophobie)
- Zusammenkneifen der Augenlider (Blepharospasmus)
Im Rahmen einer Therapie sollte zunächst versucht werden die zugrundeliegende Krankheitsursache zu beseitigen. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich die Therapie einer Konjuktivitis. Befindet sich ein Fremdkörper im Auge, welcher zu einer mechanischen Reizung führt, sollte dieser primär entfernt werden. Allergene Stoffe sollten gemieden werden. Liegt eine Infektion mit bakteriellen Erregern vor, muss die Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum eingeleitet werden (Salbe oder Tropfen).
Canaliculitis
Bei der Canaliculitis handelt es sich um eine Entzündung der Tränenkanäle des Auges. Diese kann durch pathogene Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Neben einer schmerzhaften Rötung und Schwellung der Tränenpünktchen, kann eitriges Sekret abgehen. Durch Ablagerung entzündlicher Sekrete kann es zu einer konsekutiven Verlegung der Tränenkanäle kommen. Dabei ist meist eine operative Entfernung der entstandenen Steinchen notwendig.
Tränenwegsstenose
Eine Tränenwegsstenose beschreibt die Verengung der ableitenden Tränenwege und führt zu einem vermehrten Tränen des betroffenen Auges. Da die gebildete Flüssigkeit nicht mehr über die Tränenwege abfließen kann, fließt sie vermehrt über das Unterlid ab. Durch die kontinuierliche Flüssigkeitsansammlung vor der Hornhaut kann eine Einschränkung der Sehfähigkeit auftreten (verschwommenes Sehen). Auch eine Beimengung von Schleim oder Eiter ist möglich. Diese tritt insbesondere im Rahmen weiterer entzündlicher Prozesse innerhalb der Tränenwege, der Bindehaut oder den Augenlidern auf.