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Netzhautablösung

Die Trennung von der Netzhaut von der Aderhaut wird als Netzhautablösung bezeichnet. Zwischen den beiden Schichten entsteht eine Flüssigkeitsansammlung, die zu einer Wölbung der Netzhaut in den Augapfel führt. Es kommt bedingt durch die Ablösung zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen in der Netzhaut, die zu Funktionsstörungen führen. Wird diese Erkrankung nicht behandelt kann sie zur Erblindung führen.

Etwa 0,01% der Menschen sind von einer Ablösung der Netzhaut betroffen.

NetzhautablösungUrsachen der Netzhautablösung

Bei der Netzhautablösung kommt es zu einer zunehmenden Ablösung der inneren Anteile der Netzhaut (Neuroretina) von ihrer Versorgungsschicht, dem retinalen Pigmentepithel. Aufgrund der Netzhautablösung kann das Pigmentepithel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden, was zu einem Untergang sowie Funktionsverlust des betroffenen Gewebes führt. Häufig findet sich ein Fortschreiten des Defektes in Richtung Sehzentrum (Makula). Sobald das Sehzentrum erreicht ist, verschlechtert sich die Prognose erheblich. Auch die Dauer einer Netzhautablösung beeinflusst die Prognose sowie die resultierende Sehkraft entscheidend.

Zu einer Netzhautablösung kann es durch angeborene Schwachpunkte des Gewebes und Alterserscheinungen im äußeren Bereich der Netzhaut kommen. Als weitere Risikofaktoren für eine Netzhautablösung gelten auch Kurzsichtigkeit, Tumore im Auge, entzündliche Prozesse, Diabetes mellitus und vorangegangene Katarakt- Operationen.

Die traktive Netzhautablösung tritt etwas seltener auf. Sie entsteht durch Zug von narbigen Membranen im Glaskörper an der Netzhaut. Noch seltener findet man die exsudative Netzhautablösung. Hier ist eine Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut ausschlaggebend für die Ablösung.

Symptome der Netzhautablösung

Oft zeigen sich bei der Netzhautablösung keine deutlichen Symptome. Zunächst werden Lichtblitze im äußeren Gesichtsfeld wahrgenommen, die durch das Einreißen der Netzhaut entstehen. Erst später, bei weiteren Ablösungserscheinungen werden Schatten im Blickfeld wahrgenommen und die Sehschärfe reduziert sich.

Sind nur außen liegende Bereiche betroffen, können Patienten unter Umständen asymptomatisch sein. Breitet sich die Ablösung hingegen auf den Bereich des schärfsten Sehens (Makula lutea) aus kann eine verzerrte Darstellung von Konturen (Metamorphopsien) oder ein rascher Verlust der Sehkraft folgen.

Bei der rhegmatogenen Amotio (rissbedingte Ablösung) können, neben dem Sehen von Blitzen (Photopsien) als Folge des Glaskörperzugs auch plötzlich rote Flecken im Gesichtsfeld (Rußregen) auftreten. Diese entstehen als Folge einer mit dem Netzhautriss einhergehenden Blutung. Sobald die Ablösung ein größeres Ausmaß erreicht hat resultieren ausgeprägte Gesichtsfeldeinschränkungen.

Behandlung

Die Behandlung der Netzhautablösung (Ablatio retinae, Amotio retinae) ist dringend und so schnell wie möglich erforderlich.

Zunächst erhebt der Augenarzt eine ausführliche Anamnese. Anschließend werden Sehtest und Augenhintergrunduntersuchungen durchgeführt. Die Verwendung eines Kontaktglases (Speziallupe) bei örtlicher Betäubung ermöglicht dem Arzt auch weit außen liegende Bereich der Netzhaut zu untersuchen.

Eine Ablösung der Netzhaut muss in der Regel operativ behandelt werden, abhängig von Ursache, Lage und Ausdehnung derselben, um so die mögliche Erblindung zu verhindern.
Vor der Operation muss der Patient strenge Bettruhe bei möglichst geringer Kopf- und Augenbewegung einhalten, um so den Prozess der Ablösung nicht zu beschleunigen.
Die Operation erfolgt in der Regel bei Vollnarkose. Hierbei ist das primäre Ziel die Netzhaut wieder anzulegen und im Bereich des Abrisses eine Vernarbung zu erreichen, damit die Netzhaut sich nicht erneut lösen kann.
Etwa 85% alles Netzhautablösungen lassen sich wieder anlegen.

Dieses Video erklärt die Ablösung der Netzhaut noch einmal einfach und verständlich.

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In Kooperation mit
Dr. Thomas Pahlitzsch
Augenklinik am Wittenbergplatz

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