Bei der Makuladegeneration handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, welche den Punkt des schärfsten Sehens, die Makula betreffen. Dabei kommt es im Erkrankungsverlauf zu einem fortschreitenden Funktionsverlust des dort befindlichen Gewebes.
Altersbedingte Makuladegeneration
Die altersbedingte (oder senile) Makuladegeneration (AMD) stellt die häufigste Form der Makuladegeneration dar. Als Hauptursache einer Erblindung im höheren Lebensalter (>50J) ist die AMD für 32 % der Neuerblindungen verantwortlich. Aufgrund des demographischen Wandels sind immer mehr Menschen von einer AMD betroffen.
Die AMD entsteht durch eine Ablagerung der Stoffwechselprodukte (die beim Sehvorgang entstanden sind) im zentralen Bereich der Netzhaut. Es werden Drusen gebildet, die vom Augenarzt als gelbliche Ablagerung erkannt werden. Es kann auch zum Eindringen von Flüssigkeit unter der Netzhaut und zum Einwachsen von Blutgefäßen aus der Aderhaut kommen. Im Endstadium kann sich durch scheibenartigen Wachstum eine Narbe in der Makula bilden.
Die altersbedingte Makuladegeneration variiert stark in ihrer Ausprägung. Oftmals merken die betroffenen Patienten zunächst keine Verschlechterung des Sehvermögens, während bei anderen eine rasante Verschlechterung innerhalb kürzester Zeit auftritt.
Eine bisher nachgewiesene Ursache für AMD gibt es nicht. Bisher werden Erbfaktoren, verstärkte Belastung mit UV-Licht, einseitige Ernährung, Rauchen, Arteriosklerose und helle Hautfarbe als mögliche Ursachen diskutiert.
Formen der Makuladegeneration
In Abhängigkeit des Krankheitsbildes kann zwischen einer trockenen sowie einer feuchten Makuladegeneration unterschieden werden.
Bei der trockenen (atrophen) Form kommt es zu einer Ablagerung von Stoffwechselendprodukten (Lipofuszinen) in Drusen sowie einer zunehmenden Durchblutungsstörung der Aderhaut. Im weiteren Krankheitsverlauf kann ein flächiger Zelltod, (geografische Atrophie) des retinalen Pigmentepithels entstehen.
Die trockene Form der AMD macht die Mehrzahl aller Erkrankungsfälle aus (80%) und ist für 5 bis 10 % der Erblindungen verantwortlich, welche aufgrund einer AMD entstehen. Da die trockene Form der AMD in der Regel langsamer voranschreitet, bleibt die Sehfähigkeit meist lange erhalten. Des Weiteren können Vorwölbungen des Sehzentrums auftreten, welche sich durch verzerrtes Sehen (Metamorphopsien) bemerkbar machen.
Die feuchte (exsudative) Form der Makuladegeneration entsteht in Folge von Gefäßneubildungen unterhalb der Netzhaut (Choroidale Neovaskularisationen, CNV). Die gebildeten Gefäßmembranen, welche zu Blutungen neigen, führen zu einem raschen Funktionsverlust des Auges. Eine Leseblindheit kann schon frühzeitig eintreten.
Behandlungsmöglichkeiten der Makuladegeneration
Mit Hilfe eines Sehtestes bestimmt der Augenarzt zunächst die Sehschärfe. Anschließend werden einige Tests durchgeführt, die bei der Diagnosefindung helfen sollen. Der Amsler Test untersucht zum Beispiel, ob der Patient einen Schatten oder verzerrte Bereiche innerhalb seines Sehfeldes wahrnimmt. Zusätzlich werden Augenhintergrunduntersuchungen und eine Gefäßdarstellung des Augenhintergrundes vorgenommen.
Eine Behandlung ist nicht bei allen Formen der AMD möglich. Entstandene Schäden können meistens nicht rückgängig gemacht werden, es kann nur eine Verschlechterung verhindert werden.
Es besteht die Möglichkeit die Makuladegeneration mit dem Laser zu behandeln. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass der Laser selber auch Defekte am Auge erzeugt. Dennoch wird im besten Fall eine Wirkung auf die Sehschärfe erreicht.
Eine Operation an der Netzhaut kann in fortgeschrittenen Fällen ratsam sein. Dabei wird der Glaskörper entfernt. Im Glaskörperraum können nun die neu entstandenen Gefäße herausoperiert werden und im Anschluß wird der Raum mit Gas aufgefüllt, das vom Körper nach und nach durch Flüssigkeit ersetzt wird. Durch diese Operation kann oftmals ein fortschreiten der Krankheit verhindert werden und des kann zu einer Verbesserung der Sehschärfe kommen.
Bei einigen Formen der trockenen Makuladegeneration kann ein Verfahren zur Blutreinigung zur Behandlung der Durchblutungsstörungen eingesetzt werden.