Die Vitrektomie ist der Teil einer Augenoperation, bei dem Teile oder auch der gesamte Glaskörper entfernt werden. Diese Operationsmethode wird seit den späten 60er Jahren durchgeführt. Die sogenannte Pars-plana Vitrektomie (kurz PPV) verhindert einen Druckabfall im Auge und macht so die Entfernung des Glaskörpers auch in schwierigen Fällen möglich.
Wann wird eine Glaskörperentfernung durchgeführt?
Der Glaskörper wird nur bei gravierenden Erkrankungen vollständig entfernt. Meistens liegen Erkrankungen an der Netzhaut oder direkt am Glaskörper vor. Diese Erkrankungen treten meistens bei einer fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie auf.
Treten zum Beispiel Einblutungen am Glaskörper, die sich nicht selbständig auflösen, oder Entzündungen innerhalb des Auges auf, kann es zu einer notwendigen Entfernung des Glaskörpers kommen. Auch störende Glaskörpertrübungen oder Fremdkörper im Augen können eine Ursache bei der Entfernung des Glaskörpers sein.
Eine Erkrankung der Netzhaut, wie zum Beispiel eine Netzhautablösung oder die Behandlung von Netzhautlöchern, kann eine Entfernung des Glaskörpers ebenfalls notwendig machen.
Diagnostische Gründe können ebenfalls zu einer Vitrektomie führen. Die abgesaugte Masse kann anschließend virologisch, bakteriologisch und zytologisch auf auffällige Befunde untersucht werden.
Glaskörperoperation
Nach einer ausführlichen Anamnese und den augenärztlichen Grunduntersuchungen werden meistens Ultraschalluntersuchungen vorgenommen. Das Auge muss genau vermessen werden, da häufig noch eine Ersatzlinse eingesetzt werden muss.
Die Operation wird meistens in Narkose durchgeführt (meistens bei lokaler Betäubung) und Dauert 30 – 60 Minuten.
Die einzelnen Operationsschritte werden unter dem Operationsmikroskop durchgeführt.
Nachdem über drei Einstiche im vorderen seitlichen Augapfel verschiedene Instrumente eingeführt worden sind, wird der Glaskörper vorsichtig herausgeschnitten und abgesaugt. Gleichzeitig wird der entstandene Hohlraum mit einer Flüssigkeit aufgefüllt, damit der Augendruck stabil bleibt. Diese Flüssigkeiten werden nach der Operation nach und nach durch körpereigene Flüssigkeiten ersetzt. Die Einstichlöcher werden zugenäht und das Auge mit einem Verband versorgt.
Anschließend ist ein Aufenthalt im Krankenhaus von mehreren Tagen notwendig.
Nach der Operation
Jede Operation bringt gewisse Risiken mit sich. Es können Blutungen, Nachblutungen und Infektionen auftreten. Bei dieser Operation können zusätzlich die Netzhaut und weitere Augenstrukturen geschädigt werden.
Die Auffüllung des entstandenen Hohlraumes kann zu einer Linsentrübung und einer Erhöhung des Augendrucks kommen.
In seltenen Fällen kann es zur Erblindung oder zum Verlust des Auges kommen.
Nach der Operation finden Sehtests und Augendruckmessungen statt. Der Patient muss das Auge schonen und körperliche Anstrengungen vermeiden. Die vom behandelnden Arzt verschriebenen Augentropfen und Medikamente sollten korrekt eingenommen werden.