Kontaktlinsen oder auch Haftlinsen gehören zu den optischen Hilfsmitteln und können oft alternativ zu Brillengläsern verwendet werden.Sie bestehen aus Kunststoff und werden direkt auf dem Auge getragen.
Was für Kontaktlinsen gibt es?
Es kann zwischen formstabilen (harten), weichen und hybriden Kontaktlinsen unterschieden werden. Letztere besitzen einen besonderen Aufbau, welcher die Vorteile der beiden erstgenannten Typen kombinieren soll. Kontaktlinsen stehen nicht in direktem Kontakt zur darunterliegenden Hornhaut, sondern schwimmen auf einem feinen Film aus Tränenflüssigkeit.
Die Dioptrinbestimmung wird wie bei der Brille vom Augenarzt oder Augenoptiker durchgeführt.
Weiche Kontaktlinsen
Die weichen Linsen werden meist aus dem Kunststoff Hydroxy-Ethyl-Methly-Acrylat (HEMA) hergestellt. Sie sind sehr flexibel und liegen gut an der Hornhaut an. Mit einem Durchmesser von 13 bis 14,5 mm sind sie etwas größer als die harten Linsen.
Sie werden meistens gut vertragen, auch wenn man stark empfindliche Augen hat oder noch nie Kontaktlinsen getragen hat. Oft handelt es sich bei den weichen Lisen um Austauschlinsen, die nur über bestimmte Zeit getragen werden können.
Harte Kontaktlinsen
Die harten Linsen sind aus formstabilen Kunststoff gefertigt. Sie sind besonders für lange Tragezeiten gut geeignet, da sie luftdurchlässiger als die weichen Linsen sind. Sie liegen aber nicht so gut an der Hornhaut an und verrutschen schnell. Träger von harten Kontaktlinsen haben häufig das Gefühl einen Fremdkörper im Auge zu haben, da das Lid am Rand der Kontaktlinse entlangreiben kann. Nach etwa zwei Jahren müssen die harten Linsen ausgetauscht werden.
Was bewirken Kontaktlinsen?
Kontaktlinsen können die meisten Refraktionsanomalien wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit ausgleichen. Kontaktlinsen werden auch bei Unebenheiten auf der Hornhautoberfläche (irregulärer Astigmatismus) eingesetzt. Insbesondere in der Behandlung komplexer Brechungsfehler, wie des Keratokonus, Keratoglobus oder der Anisometropie, sind Kontaktlinsen den Brillengläsern überlegen.
Ist man kurzsichtig, sieht man in der Ferne unscharf. Mit Hilfe einer Konkavlinse gelingt es die Lichtstrahlen so abzulenken, dass der Brennpunkt auf der Netzhaut liegt und der Patient eine scharfe Fernsicht hat.
Ist der Nahbereich unscharf ist der Patient fernsichtig. Hier kann mit Hilfe einer Konvexlinse die richtige Sehschärfe erreicht werden.
Bei Altersichtigkeit kann sich der Augapfel nicht mehr ausreichend verformen. Die Schärfeeinstellung ist in der Nähe und in der Weite nur noch ungenügend möglich. Hierfür wurden spezielle Kontaktlinsen entwickelt. Diese bifokalen Linsen (oder multifokale Linsen) sind ähnlich einer Gleitsichtbrille aufgebaut und ermöglichen so die scharfe Nah – und Fernsicht.
Die torische Linse wird bei der Stabsichtigkeit (Astigmatismus) eingesetzt. Diese Form der Hornhautverkrümmung lässt das Auge die Objekte stabförmig verzerrt oder verschwommen wahrnehmen. Die torische Linse korrigiert diesen Sehfehler.
Risiken bei der Verwendung
Die Verwendung von Kontaktlinsen kann Nachteile für das Auge haben.
Die Handhabung ist nicht immer einfach. So kann sich das Einsetzen und Herausnehmen bei einigen Menschen als schwierig gestalten.
Bei der Verwendung treten häufig Nebenwirkungen auf. Diese umfassen unter anderem eine Hyperämie im Bindehaut- oder Limbusbereich, die Bildung von Neovaskularisationen oder verschiedene Formen von Bindehautentzündungen (Riesenpapillenkonjunktivitis, Keratoconjunktivitis sicca).
Durch strenges Einhalten von Hygienevorschriften im Umgang mit Kontaktlinsen, kann das Risiko einer Bindehautentzündung minimiert werden. Mit Zunahme der Tragezeit steigt auch das Risiko für oben genannte Nebenwirkungen.