Eine Netzhautrotation wird hauptsächlich bei der Behandlung einer altersbedingten feuchten Makuladegeneration durchgeführt. Diese Operationsmethode wird nicht sehr häufig praktiziert, die Risiken von möglichen Nachoperationen ist recht hoch.
Diese Behandlungsform wird seit den späten 90er Jahren praktiziert und wurde mit der Zeit an die modernen Methoden angepasst.
Eine optimal verlaufende Operation kann das Sehvermögen des Patienten für 5-10 Jahre um etwa 70% verbessern. Durch gezielte medikamentöse Behandlung nach der Operation und zusätzliche Sehhilfen können zusätzliche Verbesserungen erreicht werden.
Durchführung einer Netzhautrotation Operation
Wird nach der Diagnose und einer ausführlichen Anamnese des Arztes mit dem Abwegen aller Risiken eine Netzhautrotation am betroffenen Auge geplant, werden die notwendigen Schritte vor der Operation eingeleitet. Hierzu gehören auch die genaue Planung weiterer Therapien nach der Operation und die Absetzung/Reduzierung von Medikamenten.
Die Operation ist recht aufwendig.
Zunächst muss die Augenlinse und der Glaskörper entfernt werden. Danach wird die betroffene Netzhaut vollständig vom Auge getrennt. Der Sehnerv wird umgeklappt.
Anschließend dreht der Operateur die Netzhaut um etwa 30 Grad. Dadurch wird das Zentrum der Netzhaut auf eine andere Stelle der Pigmentschicht verschoben. Ziel ist es, dass durch die Netzhautrotation die Netzhaut wieder mit intakten Pigmentzellschichten verbunden ist und der Patient wieder klarer sehen kann.
Mit Hilfe eines Lasers wird dann die Netzhaut wieder mit dem Gewebe des Augapfels verbunden.
Anschließen wird der Glaskörper mit einer Flüssigkeit gefüllt, um die Gefahr des Zusammenfalls zu verhindern. Erst 2-3 Monte nach der Operation wird diese Flüssigkeit wieder entfernt.
Eine zusätzliche Augenmuskulatur Operation muss die Verdrehung am Auge anpassen, um zum Beispiel die Entstehung von Doppelbildern zu verhindern.
Nach der Netzhautrotation
Eine Netzhautrotation ist eine risikoreiche Operation. Neben den Fähigkeiten des Arztes sind für die positiven Erfolgsaussichten einer gelungenen Operation auch der Zustand der Netzhaut des Patienten entscheidend.
Schon während der Operation kann es passieren, dass sich die Netzhaut nicht weit genug verlagern lässt. Es kann auch zum Netzhautabriss kommen.
Ein weiteres Problem stellt das körpereigen Abwehrsystem dar. Hier kann es nach der Operation zur Abstoßung der Flüssigkeit kommen, die in den Glaskörper eingeführt worden ist.
Ein weiteres Risiko besteht in einer Netzhautablösung nach der Operation und es müsste dann erneut operiert werden.
Bei einigen Patienten wurde nach der Netzhautrotation ein Problem bei der Koordinierung beider Augen beobachtet. Dieses führte zu Bildverzerrungen und der Entstehung von Doppelbildern.
Der Heilungsprozess kann bis zu 3 Monaten andauern und muss vom Arzt begleitet werden. In dieser Zeit hat der Patient mit einigen Einschränkungen zu leben. Neben dem Verzicht von Alkohol, Nikotin und ungesundem Essen sollte auch eine Überanstrengung der Augen durch zum Beispiel extremen Fernseh- oder Computergebrauch vermieden werden. Auch große körperliche Anstrengung könnte den Erfolg der Operation gefährden. Ihr behandelnder Arzt wird sie hierzu umfangreich informieren. Die Verabreichung von Medikamenten und zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Augen, wie zum Beispiel getönte Brillengläser, können zu einem längerfristigen Erfolg der Netzhautrotation beitragen.