Augenlid Operationen können aus verschiedenen Gründen für den Patienten wichtig sein. Zum einen können reine kosmetische Gründe vorliegen, aber auch medizinische Gründe können Augenlid Operationen notwendig machen.
Wir stellen hier einige mögliche Ursachen für Augenlid Operationen vor:
- Entfernung von überschüssigem Fett im Augenbereich
- Entfernung von Muskelmasse im Augenbereich
- das herunterhängende obere Augenlid beeinträchtigt die Sehfähigkeit
- Erschlaffung des unteren Augenlids
- Reduzierung von Augenringen und Tränensäcken
- Lidheberschwäche (Ptosis), die mit einer Verdeckung der Pupille einhergehen kann
Vor der Augenlid Operation
Der behandelnde Arzt führt vor der Operation einige Voruntersuchungen durch.
Dazu gehören neben der allgemeinen Anamnese auch die Vorerkrankungen im Bereich des Auges. So wird zum Beispiel bei einer Glaukom – Erkrankung, einer Netzhautablösung oder bei trockenen Augen von einer Augenlid Operation abgeraten.
Einige andere medizinische Erkrankungen bilden ebenfalls ein Ausschlusskriterium für eine Operation.
Bitte besprechen Sie unbedingt ihre Medikamenteneinnahme mit ihrem behandelnden Arzt. Hier kann es zu möglichen Komplikationen bei der Operation kommen, die man so bereits im Vorfeld vermeiden kann.
Anschließend überprüft der Facharzt, ob ein Lidptosis (Hängelid) oder eine Asymmetrie im Bereich des Auges vorliegt. Die Position der Augenbrauen und die Hautqualität wird überprüft.
In einem abschließenden Gespräch werden mögliche Operationsmethoden und die -risiken besprochen.
Augenlid Operationen
Ptosisoperationen
Bei einer Ptosis tritt eine Fehlbildung des Muskels auf, der für die Lidhebung zuständig ist (Muskel levator palpeprae). Diese Fehlbildung kann erblich bedingt sein und tritt dann häufig einseitig auf. Weitere Formen der Ptosis können traumatischen oder lähmungsbedingten Ursprungs sein. Es gibt aber auch Formen von Muskelerkrankungen oder eine Schädigung von sympathischen Fasern, die Auslöser der Erkrankung sein können.
Das herabhängende Oberlid kann, je nach Ursache, an einem oder beiden Lidern auftreten. Der Patient erlebt eine Einschränkung des Gesichtsfeldes und der Sehschärfe. Die fehlende Lidhebung versucht der Patient häufig durch ein extremes Stirnrunzeln auszugleichen.
In den meisten Fällen ist eine Operation möglich. Nur bei einer Lähmung oder Muskelschwäche ist von einer Operation abzuraten. Hier kann alternativ eine Stegbrille das Oberlid nach oben ziehen.
Die Lidspalte wird bei der Operation erweitert, um das Oberlid durch operative Eingriffe anzuheben. Je nach Befund gibt es hierfür verschiedene Operationsmethoden, die der Arzt verwenden kann, die von Muskelverkürzung bis zur Anhängung des Lidmuskels an den Stirnmuskeln reichen.
Entropium Operation
Entropium nennt man die Einwärtswendung des Ober- oder Unterlids inklusive der Lidkante.
Die Wimpern berühren so ständig die Hornhaut und es treten Problemen im Auge auf. Ständiges Fremdkörpergefühl reizt das Auge und Hornhautverletzungen können entstehen.
Diese Lidfehlstellung kann angeboren sein, es treten aber auch narbenbedingtes Entropium oder spastisches Entropium auf.
Die Operation behebt die Lidfehlstellung. Hierbei wird das Lid durch die Entfernung überschüssigen Muskel-, Haut- und Bindegewebes gestrafft.
Ektropium-Operation
Die Verdrehung der Lider nach außen wird Ektropium genannt. Meistens ist hiervon das Unterlid betroffen.
Die Lidkante hat durch die Verdrehung keinen Kontakt mehr zum Augapfel. Es tritt eine Austrocknung der Bindehaut an der Lidinnenseite auf, die Reizungen des Auges hervorrufen.
Symptome bei Ektropium können eine chronische Bindehautentzündung und Tränenlaufen sein.
Die Ursachen für eine Ektropium Erkrankung können sowohl angeboren, als auch spastisch, senil und narbenbedingt sein.
Bei der Operation behebt der Arzt die Fehlstellung des Augenlids und das Lid wird so dem Augapfel wieder angenähert. Dazu muss das erschlaffte Lid gestrafft werden. Dieses wird durch die Entfernung von Gewebeanteilen möglich gemacht.
Operation von Tumoren an den Augenlidern
Lidtumore können gut – oder bösartig sein. Diese beeinträchtigen in der Regel die Funktionsfähigkeit des Augenlids und das Sehvermögen des Patienten und sollten unbedingt entfernt werden.
Häufig ist die Entfernung mit der anschließenden Rekonstruktion der Lider verbunden.
Blepharoplastiken der Ober – und Unterlider
Bei einer Blepharoplastik führt der Arzt einen chirurgischer Eingriff zur Reduktion der überschüssigen Haut und des überschüssigen Unterhautgewebes durch. Man unterscheidet hierbei in Ober- und Unterlidstraffung.
Oberlidstraffung
Bei der Oberlidstraffung werden die Schlupflider des Patienten gestrafft.
Diese Operationsmethode dauert etwa 1-2 Stunden (inkl. Vorbereitung und Aufwachphase).
Noch im wachen Zustand des Patienten zeichnet der Chirurg den Operationsbereich genau an. Das Lid wird anschließend betäubt. Mit Skalpell, Schere, Laser oder Elektromesser entfernt der Arzt im Bereich der Hautumschlagsfalte die überschüssige Haut. Das Bindegewebe kann gestrafft und kleine Fettpölsterchen können bei Bedarf entfernt werden.
Anschließend wird das Operationsfeld wieder vernäht.
Unterlidstraffung
Die Blepharoplastik ist auch die operative Beseitigung von Tränensäcken beinhalten.
Tränensäcke können entstehen durch einen Hautüberschuss im Bereich des Unterlids oder durch die altersbedingte Gewebeerschlaffung, die eine Vorwölben von Augenhöhlenfettgewebe mit sich bringen kann.
Unterlidstraffungen dauern etwa 2 Stunden (inkl. Vorbereitung und Aufwachphase).
Auch bei dieser Operation markiert der Chirurg bei dem Patienten im wachen Zustand den Operationsbereich. Anschließend wird nach der Betäubung mit Hilfe eines Lasers oder eines Elektromessers die Operation durchgeführt.
Bei der transkonjunktivale Blepharoplastik beginnt die Operation am unteren Wimpernrand, mit einem Schnitt unterhalb der Wimpernkante bis zu den Lachfalten. Nach der Entfernung des überschüssigen Fettgewebes und einem Anteil des Augenringmuskels wird die Haut und ggf. das Bindegewebe straff gezogen.
Leidet der Patient nur unter einer Vorwölbung von Fettgewebe wird die Operation von der Lidinnenseite durchgeführt.
Nach der Operation
Nach der Beendigung der Operation werden die Augen zunächst mit Umschlägen und Kompressen verbunden.
Der Patient erhält Augentropfen, um die Augen ständig feucht zu halten. Zusätzlich raten die Ärzte den Augen viel Ruhe zu gönnen. Lesen oder fernsehen strengt die Augen an und sollte möglichst vermieden werden.
Postoperative Schmerzen im Wundbereich können mit Schmerzmitteln behandelt werden. Die Schwellungen und Blutergüsse, die nach der Operation auftreten, klingen in der Regel nach einiger Zeit wieder ab.
Fünf Tage nach der Operation zieht der Arzt die Fäden gezogen, kontrolliert das Ergebnis und den Heilungsverlauf. In der Regel ist es möglich nach 7 Tagen wieder den gewohnten Alltag aufzunehmen und nach 14 Tagen können Kosmetika wieder verwendet werden.
Sport und andere körperlichen Anstrengungen sollten nach einer Augenlid Operation möglichst 3-4 Wochen vermieden werden.
Risiken bei der Augenlid Operation
Jede Operation birgt das Risiko von Blutungen und Infektionen. Davon sind Augenlid Operationen nicht ausgenommen.
Neben diesen Risiken kann es aber auch zur Überkorrektur oder einer Asymmetrie kommen.
Eine postoperative Lidfehlstellung kann dazu führen, dass der Patient sein Auge nicht mehr schließen kann. Hier kann eine Folgeoperation den Fehler beheben.
In seltenen Fällen kann es zur Erblindung aufgrund von Nachblutungen und der damit verbundenen Druckerhöhung auf den Sehnerv beim Patienten kommen.
Nicht immer gelingt es dem Arzt die Narbe in der Augenlidfalte zu verstecken. So kann es zu sichtbaren Narbenbildungen im Augenbereich kommen.
Nach der Operation können zunächst Sehstörungen auftreten und eine Veränderung des Tränenflusses ist möglich.
Generell sollte der Patient nach der Operation die Anweisungen des Fachpersonals genau befolgen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.