Die Glaukom Erkrankung, der Grüne Star, reicht von der Schädigung von einigen Nervenzellen der Netzhaut bis zu Sehnervschädigung. Oft gibt es keinerlei Warnsignale und die Erkrankung schreitet unbemerkt vorwärts, bis Ausfälle im Gesichtsfeld und unwiederbringlichen Sehverlust vom Patienten wahrgenommen werden.
Bei rechtzeitiger Diagnose können gezielte Therapien eingeleitet werden – von Augentropfen über die operative chirurgische Behandlungen oder die Glaukom Operation mit dem Lasern kann aber eine Stabilisierung des Zustandes oder auch das weitere Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Medikamentöse Behandlung
Vielen Patienten kann mit einer medikamentösen Behandlung beim Grünen Star geholfen werden. Mit den Augentropfen gelingt es oft, den Augendruck zu senken und so den operativen Eingriff zu verhindern.
Der Einsatz von Medikamenten ist meistens eine lebenslange Therapie, im akuten Anfall werden in einigen Fällen auch Tabletten oder Infusionen eingesetzt, um eine schnelle Absenkung des Augeninnendruckes zu erreichen.
Die Wahl des geeigneten Medikamentes wird mit dem behandelndem Arzt besprochen. Hierbei wird neben der Wirksamkeit auch auf Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten geachtet. Es gibt einige Medikamentenklassen, die gute Behandlungserfolge versprechen.
Wir stellen hier nur eine kleine Auswahl vor:
- Prostaglandine
Prostaglandine wurde Mitte 1990 als Behandlungsmöglichkeit bei Glaukomen eingeführt. Die Tropfen müssen einmal täglich angewendet werden. Die Senkung des Augeninnendruckes erfolgt durch die Nutzung des uveo-skleralen Abfluss des Kammerwassers - Betablocker
Betablocker werden seit 1978 in der Behandlung des Grünen Stars eingesetzt und gelten auch heute als wichtige Behandlungsoption. Die Augentropfen müssen 1-2 mal am Tag eingenommen werden. Sie senken den Augeninnendruck indem sie die Produktion des Kammerwassers reduzieren. - Karboanhydrasehemmer
Das für die Produktion entscheidende Enzym Karboanhydrase wird gehemmt.
Glaukom Operation
Ist eine Behandlung mit Medikamenten nicht möglich wird das Glaukom/der Grüne Star operativ behandelt.
Wir stellen Ihnen einige der möglichen Operationsmethoden vor.
Trabekulektomie
Die Trabekulektomie wird bei lokaler Betäubung in etwa 30 Minuten durchgeführt. Bei diesem chirurgischen Eingriff wird für das Kammerwasser ein neuer Abfluss geschaffen und so der Augeninnendruck verringert. Dazu wird ein kleines Stück der Lederhaut in der Nähe des Trabekelmaschenwerks entfernt. Die darüber liegende Bindehaut wird wieder verschlossen und das Kammerwasser nun durch diese kleine Öffnung zur Bindehaut ablaufen und über die großen Gefäße der Bindehaut entsorgt werden.
Wenn Sie Trabekulektomie informieren möchten, lesen bitte hier weiter.
Kanaloplastik
Bei dieser Operationsmethode wird mit Hilfe eines Mikrokatheters der natürliche Abfluss des Kammerwassers, der Schlemmsche Kanal, erweitert.
Wenn Sie sich über die Kanaloplastik informieren möchten, lesen Sie bitte hier weiter.
Mikroinvasive Glaukomchirurgie (MIGS)
Bei der mikroinvasiven Glaukomchirurgie werden kleine Implantate eingesetzt, um den Abfluss von Kammerwasser zu verbessern. Dazu wird ein iStent aus Titan (1 mm lang, 0,33 mm hoch, 60 Mikrogramm schwer) ähnlich wie in der Herzchirurgie eingesetzt. Das Implantat stellt eine Verbindung zwischen der vorderen Augenkammer und dem Schlemmschen Kanal her.
Goniotomie
Ist die Hornhaut des Patienten im Verlauf der Erkrankung Grüner Star noch ungetrübt und transparent, kann mit Hilfe des Gonioskops der Kammerwinkel aufgeschnitten werden und so der Augeninnendruck gesenkt werden.
Basale Iridektomie
Der Augeninnendruck wird bei dieser Glaukom Operation durch eine kleine Öffnung am Rand der Regenbogenhaut hergestellt.
Zyklokryokoagulation
Mittels einer Vereisung kann man Teile des Ziliarkörpers zerstören und so die Bildung der Kammerflüssigkeit verringern. Der Augeninnendruck kann so nicht stark ansteigen.
Glaukom Operation mit dem Laser
Wir stellen hier Methoden der Laseroperation bei der Erkrankung „Grüner Star“ vor.
Laseriridotomie
Bei der Laseriridotomie wird ein Druckausgleich zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer durchgeführt. Hierbei wird mit Hilfe des Lasers ein kleines Loch in die Regenbogenhaut gestanzt.
Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Laserverfahren zur Grünen Star Behandlung.
Zyklophotokoagulation
Mit Hilfe eines Lasers wird ein Teil des Gewebes zerstört, das für die Bildung des Kammerwassers zuständig ist. Bildet der Ziliarkörper weniger Kammerwasser kann der Augeninnendruck auch nicht zu groß werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Zyklophotokoagulation.
Laser-Trabekuloplastik
Mit Hilfe der Laser-Trabekuloplastik kann eine Verbesserung des Kammerwasserabflusses erzielt und der Augeninnendruck gesenkt werden.
Die Laser-Trabekuloplastik kann nochmals in eine Argon-Laser-Trabekuloplastik (ALT) und eine selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT) unterteilt werden.
Lesen Sie hier weiter, wenn Sie sich genauer über diese Behandlungsmethode informieren möchten.