Die eindellende Operation hat zum Ziel, die Netzhaut bei einer Ablösung wieder zu verschließen und die Spannung auf den Glaskörper zu vermindern. Dieser Eingriff ist vor allem bei einer rissbedingten Ablösung sinnvoll.
Eindellende Operation mit einer Plombe oder Cerclage
Bei etwa 20-30% aller Netzhautablösungen werden Plomben oder Cerclagen als eindellende Hilfsmittel zur Netzhautbefestigung verwendet. Cerclagen sind Befestigungsringe, die um den Augapfel gelegt werden. Diese Methode wird meistens bei mehreren betroffenen Stellen eingesetzt. Als Plomben werden Kissen verwendet, die aufgenäht werden. Hiermit werden einzelne Löcher behandelt.
Bei der Operation wird zunächst die Bindehaut geöffnet. Mit Hilfe der Kryopexie wird die Netzhaut am Augapfel fixiert. An der Stelle, an der das Loch in der Netzhaut ist, wird nun von außen die Plombe oder Cerclage aufgenäht. Die genaue Lage der Hilfsmittel wird dabei mittels einer starken Vergrößerung des Augenhintergrundes bestimmt.
Die Plombe oder Cerclage dellt den Augapfel so ein, dass die Netzhaut wieder angelegt wird und endgültig verwachsen kann. Die Hilfsmittel können später wieder entfernt werden.
Mit Hilfe einer Punktion werden aus dem Raum zwischen Netzhaut und Aderhaut überschüssige Flüssigkeiten entfernt. Die Plomben und Cerclagen verschließen vorhandene Löcher, so dass keine weitere Flüssigkeit eindringen kann.
Nach der Befestigung wird die Bindehaut wieder vernäht.
Während der Operation können Blutungen und Nachblutungen auftreten, sowie Strukturen des Auges geschädigt werden. Beim Aufnähen der Hilfsmittel kann die Augapfelwand durchstoßen werden. Infektionen und Abstoßung der Hilfsmittel sind weitere mögliche Risiken der eindellenden Operation.
Leider ist es nicht ausgeschlossen, das der Patient nach der Operation Doppelbilder sieht oder es zu einer erneuten Ablösung der Netzhaut kommt.
In vielen Fällen ist es möglich, die rissbedingte Netzhautablösung wieder anzulagern. Dabei kann die Sehkraft häufig wieder vollständig hergestellt werden. Sollte jedoch die Mitte der Netzhaut betroffen sein, hier liegt der Punkt des schärfsten Sehens, kann nicht mit der vollständigen Herstellung der Sehkraft gerechnet werden.
Nach der Operation
Nach jeder Augenoperation sind die Anweisungen des behandelnden Arztes genau zu beachten. Neben den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen müssen alle verordneten Medikamente korrekt angewendet werden.
Das operierte Auge muss geschont werden. Dazu sollten heftige Kopf- und Augenbewegungen, körperliche Anstrengung und übermäßige Überanstrengung des Auges vermieden werden.
Das nicht operierte Auge sollte zusätzlich gut untersucht werden. Die Gefahr, dass hier auch eine Netzhautablösung oder ein Netzhautriss auftritt, ist recht groß.