Eine noch recht junge Methode den Prozess der Hornhautvorwölbung und -auswölbung zu stoppen, ist das Crosslinking der Hornhaut. Es handelt sich um sein sicheres und oft angewandtes Verfahren, bei dem ein photochemischer Prozess zum Einsatz kommt.
Wann wird Verfahren angewendet?
Das Crosslinking der Hornhaut wird bei einem Keratokonus, einer speziellen Form der Hornhautverkrümmung angewendet. Diese Erkrankung tritt häufig schon sehr früh auf (in den meisten Fällen sind die Patienten unter 30 Jahre alt).
Im fortgeschrittenen Stadium der Hornhauterkrankung ist das Tragen von herkömmlichen Sehhilfen oder speziell angefertigten Kontaktlinsen aufgrund der Vorwölbung oft nicht mehr möglich. Das Crosslinking der Hornhaut (Quervernetzung der Hornhaut) bietet dem Patienten eine Alternative zur Hornhauttransplantation, mit dem Ziel die Hornhaut zu stabilisieren und die auf sie einwirkende Zugkraft zu minimieren..
Ob bei einem Patienten das Crosslinking Verfahren durchgeführt werden kann, muss zunächst durch geeignete Diagnoseverfahren überprüft werden. Dazu wird die Hornhaut vermessen und ihre Dicke bestimmt und eine ausführliche Topographie der Hornhaut angefertigt. Ob ihre Hornhaut sich für das Verfahren eignet kann Ihnen ihr behandelnder Augenarzt mitteilen.
Crosslinking der Hornhaut – das Verfahren
Das Verfahren des Crosslinkings ist ambulant durchführbar und dauert etwa 2 Stunden. Das Auge wird zunächst örtlich betäubt und mit Hilfe eines Lidhalters offen gehalten.
Beim Epi-Off Verfahren trägt der Augenarzt das Epithel von oben ab. Bei dem weiterentwickelten Epi-On-Verfahren wird das Epithel nicht entfernt.
In beiden Verfahren werden dem Patienten Vitamin B Tropfen (Riboflavin) in das Auge verabreicht. Das Vitamin wird in der Hornhaut angereichert. Nach etwa 20 Minuten wird UV-Licht zur Bestrahlung der Hornhaut eingesetzt. Das Vitamin nimmt die Energie des Lichtes auf und es setzt eine photo-oxidative Reaktion in Gange. Diese erhöht den Kollagenanteil im Gewebe und es wird eine höhere Stabilität und Dicke der Hornhaut erreicht. Das Licht ist dabei so eingestellt, dass die unter der Hornhaut liegenden Bereiche nicht geschädigt werden. Während der Bestahlung mit UV-Licht wird weiterhin das Vitamin in das Auge getropft.
Beide Verfahren zeigen bei den Patienten etwa die gleichen Erfolge. In Studien wurde bisher nachgewiesen, dass beim Epi-On-Verfahren Hornhautverfärbungen und- trübungen nicht vorkommen. Das Verfahren gilt als „zellfreundlicher“.
Nach der Behandlung muss der Patient einen Verband tragen, um einer Infektion vorzubeugen. Zusätzlich werden vom Augenarzt Medikamente zur Unterstützung der Heilung verschrieben.
Risiken des Verfahrens
Das Verfahren gilt als sichere Methode und weist keine großen Nebenwirkungen auf. Dennoch ist die Behandlung nicht ganz schmerzfrei, da die Heilung des Epithels eine gewisse Zeit benötigt. In dieser Zeit können die Augen stärker tränen.
Nach dem Crosslinking der Hornhaut kann es zur leichten Trübung der vorderen Stroma kommen, die aber in der Regel innerhalb von einigen Monaten verschwindet. Das Auge ist oft lichtempfindlich, gerötet und kann sich entzünden. Nehmen sie unbedingt die vom Arzt verschriebenen Medikament zur Entzündungshemmung gewissenhaft ein. In einigen Fällen sind die Augen nach der Operation sehr trocken, auch hier helfen entsprechende Medikamente.
Um eventuelle Folgeschäden schneller erkennen zu können, werden regelmäßig Kontrolluntersuchungen vom behandelnden Arzt durchgeführt.