Der Kammerwinkel, eine anatomische Struktur, welche durch das Zusammentreffen von Hornhaut und Regenbogenhaut gebildet werden, befindet sich innerhalb der vorderen Augenkammer. Im Bereich des Kammerwinkels treffen drei wichtige Strukturen des Auges aufeinander, der Ziliarmuskel, die Cornea und die Iris. Des Weiteren findet sich hier das Abflusssystem des Auges- das Trabekelwerk.
Kammerwinkel – Anatomie
Der Kammerwinkel liegt in der vorderen Augenkammer. Er baut sich aus vier Strukturen auf:
- Schwalbe-Linie:
Diese Struktur bildet die Grenze zwischen Hornhaut und Trabekelmaschwerk. - Trabekelwerk:
Es werden hier der vordere und hintere Anteil unterschieden. Im hinteren anteil wird über den Schlemm – Kanal das Kammerwasser abgeleitet. - Skleralsporn:
Hierbei handelt es sich um den vordersten Anteil der Sklera. Diese Struktur erscheint als Linie zwischen Trabekelwerk und Ziliarkörperband. - Ziliarkörperband:
Das Ziliarkörperband ist ein Teil des Ziliarmuskels.
Funktion des Kammerwinkels
Hinter der Iris befindet sich der Ziliarkörper. Dieser stellt dauerhaft Augenflüssigkeit her, die zum Schutz und Ernährung des Auges benötigt wird. Da zuviel produzierte Flüssigkeit den Augeninnendruck ansteigen lässt, besteht die Aufgabe des Kammerwinkels darin den Flüssigkeitsüberschuß zu senken. Die Flüssigkeit wird durch ein Kanalsystem in die Blutbahn abgeleitet.
Durch eine Veränderung oder Verlegung dieses hochempfindlichen Systems kann es zu einer enormen Erhöhung des Augeninnendrucks, einem Glaukom kommen. Die augenärztliche Beurteilung des Kammerwinkels hat eine wichtige klinische Bedeutung für die Diagnose des akuten Glaukomanfalls bzw. des chronischen Engwinkelglaukoms. Ein offener Kammerwinkel (>20–35°), welcher bis zum Skleralsporn einsehbar ist, spricht gegen ein Verschluss des Kammerwinkels.